Petzl RopeTrip war ein voller Erfolg

Anfang Mai kämpften 19 Industriekletter-Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Petzl RopeTrip Series um den Sieg. Das Team „Rope Shepherds“ verteidigte den Titel und setzt sich gegen 18 weitere Teams durch. Veranstaltungsort war das Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) der Stiftung Bergwacht in Bad Tölz.

Bei der Petzl RopeTrip Series DACH, einem Wettkampf der Seilzugangstechniker aus dem deutschsprachigen Alpenraum, ging es am 5. und 6. Mai im ZSA Bad Tölz hoch her. (Foto: Petzl/Simon Toplak)

Knisternde Spannung liegt in der Luft. Bei der Water Bucket Challenge hangelt sich Teilnehmerin Anna Wiedenbauer in 15 Metern Höhe freihängend an einer Seilstrecke zwischen zwei Ästen hindurch. Erschwert wird ihr die Aufgabe durch einen an ihr befestigten 10 Liter Wassereimer, den sie am Ende mit möglichst wenig Wasserverlust auf einer Waage platzieren muss. Ein paar Meter weiter versucht sich Team „Rope Cats“ in der Team Challenge bei der ein 90kg schweres Gewicht mit Hilfe von drei selbstgebauten Flaschenzügen innerhalb von 30 Minuten so oft wie möglich auf einer Zielscheibe abgesetzt werden muss. Zwischen den Punktlandungen muss mit dem Gewicht eine Glocke geläutet werden, die rund 10 Meter höher hängt – das erfordert nicht nur Kraft und Know-How, sondern vor allem auch Kommunikation.

Bei der Petzl RopeTrip Series DACH, einem Wettkampf der Seilzugangstechniker aus dem deutschsprachigen Alpenraum, ging es hoch her. 18 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren angetreten, um einen Sieger zu küren. Veranstaltungsort war das Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) der Stiftung Bergwacht in Bad Tölz. Die über 20 Meter hohe Halle ist eine weltweit einzigartige Trainingsanlage für technische Luftrettung und war somit der optimale Austragungsort für die anspruchsvollen Aufgaben des Wettbewerbs.

Die dreiköpfigen Teams mussten an drei Einzel- und einer Mannschafts-Station beweisen, dass sie mit großer Präzision und in möglichst kurzer Zeit in der Lage sind, schwierige Aufgaben zu lösen, die an ihren Arbeitsalltag angelehnt sind. Neben dem Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung (PSA) waren dabei regelrecht akrobatische Fähigkeiten gefragt.

„Industrieklettererinnen und -kletterer müssen körperlich fit sein und viele Kenntnisse und Fertigkeiten haben, um in der Vertikalen und in großer Höhe sicher arbeiten zu können“, erklärt Christoph Driever, Chef von Petzl Deutschland. Petzl, das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Frankreich, ist sowohl Erfinder als auch Ausrichter des Petzl RopeTrips. Seit über zwölf Jahren bringt die Veranstaltungsreihe regelmäßig IndustrieklettererInnen und SeilzugangstechnikerInnen überall auf der Welt zusammen, um in einem spielerischen Kontext Bewusstsein und Mehrwert für die Branche der Arbeitssicherheit zu schaffen.

Marek Proba, Leiter des Petzl Technical Instituts und damit Ausrichter des Wettbewerbs, war sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Die kniffligen Aufgaben, die vorab von ihm und seinem Team konzipiert wurden, erforderten nicht nur Kraft sondern auch strukturiertes Vorgehen und Teamwork. Den Zuschauerinnen und Zuschauern stand bisweilen der Mund offen, so spektakulär war der Anblick der Höhenarbeiterinnen und -arbeiter. „Alle haben ihr Bestes gegeben“, freute Marek Proba sich abschließend. Ihm war wichtig, dass der Spaß nicht zu kurz kam. Die Teams sind ehrgeizig, aber nicht verbissen“, schilderte er die gute und kollegiale Stimmung unter den TeilnehmerInnen.

„Dieser Wettkampf ist eine tolle Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch“, freute sich abschließend Peter Gruber vom Team „Seilbuam“ aus München. „Man beobachtet die anderen Teams beim Lösen der Aufgaben und kann sich dabei sehr viel für die tägliche Arbeit abschauen“, so Gruber, Geschäftsführer der Firma Bergzeug, weiter. „Für uns ist das hier wie ein Familientreffen, weil wir Industriekletterer aus Deutschland gut vernetzt sind“, pflichtet Rober Amling vom Team Abfahrt aus Hermsdorf bei.

Am besten kam das Team „Rope Shepherd“s mit den Aufgaben zurecht und konnte somit nicht nur die Gesamtwertung für sich entscheiden, sondern vor allem auch den Titel verteidigen. Die Freude war groß, über die Preise und vor allem auch über zwei gelungene Tage im ZSA Bad Tölz: „Wir sind wirklich platt jetzt, aber um bei dieser großartigen Veranstaltung dabei sein zu können, lohnt es sich immer wieder!“

www.petzl.com