Der neue Branchenstandard für Bio-Baumwolle
Im April 2023 startete Oeko-Tex offiziell mit seinem neuen Label Organic Cotton. Vorab konnten schon zwei erste Pilotkunden erfolgreich vom Prüfdienstleister Hohenstein zertifiziert werden: der indische Textillieferant Milan Group und der türkische Baumwollproduzent Akasya.
Das neue Bio-Label stellt sicher, dass alle Voraussetzungen für die Kennzeichnung als Bio-Baumwolle erfüllt werden. Neben der Prüfung nach Oeko-Tex Standard 100 wird sichergestellt, dass die Baumwolle weniger als zehn Prozent genmanipuliertes Material enthält, Pestizidgrenzwerte eingehalten werden und die ökologische Herkunft sichergestellt ist. Textilunternehmen, deren Produkte mit dem Oeko-Tex Standard 100 ausgezeichnet sind, können nun ihre Zertifikate nach Sicherstellung der ökologischen Herstellung zu einem Organic Cotton Zertifikat erweitern lassen.
“Optimal ist eine Kombination mit Oeko-Tex Made In Green“, erklärt Ivonne Schramm, Leiterin des Bereichs Oeko-Tex bei Hohenstein. „So werden Umweltfreundlichkeit, Transparenz und sozialverträgliche Bedingungen in einer einzigen Zertifizierung sichergestellt.“
Das Zertifikat kann sowohl für konfektionierte Artikel (z.B. T-Shirt, Bettdecke, etc.) als auch für textile Zwischenprodukte (z.B. Rohfasern, Garne etc.) verwendet werden. Nicht erlaubt sind Mischungen aus biologischem und konventionellen Anbau.
„Wir sind stolz darauf, unsere Reihe an Nachhaltigkeitszertifizierungen mit Organic Cotton zu erweitern“ betont Mohammed Hasnain Narsinh, Geschäftsführer der Milan Group India, „und somit Teil des innovativen Programms von Oeko-Tex zu sein.“ Tolga Uskuc, Firmeninhaber des Baumwollproduzent Akasya stellt einen steigenden Bedarf an nachhaltig produzierter Bio-Baumwolle fest: „Die Nachfrage nach Bio-Baumwolle in der Textilindustrie und bei den Verbrauchern wächst stetig und wir haben mit der Zertifizierung einen klaren Nachweis über die Herkunft unseres Produktes.“